Je höher die Arbeitsbelastung der Krankenschwester, desto mehr Patienten sterben...
In der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" wurde am 26.02.2014 über eine große US-amerikanische Studie in neun europäischen Ländern berichtet: Nach der Auswertung von mehr als 420.000 Patientenakten in 300 Kliniken wurde deutlich, dass ein unmittebarer Zusammenhang zwischen der Arbeitsbelastung der Krankenschwestern und der Sterblichkeitsrate von chirurgischen Patienten besteht! Jeder zusätzliche OP-Patient für eine überlastete Pflegefachkraft trägt laut dieser Studie ein um sieben Prozent höheres Risikio, innerhalb von 30 Tagen nach der Krankenhausaufnahme zu versterben! Eine Reduzierung der Sterblichkeit könne auch dadurch erreicht werden, wenn mehr Krankenschwestern eine Ausbildung auf akdemischen Niveau (wie z. B. einen Bachelor-Abschluss) vorweisen können.
Es fragt sich, warum diese nicht ganz unbedeutende wissenschaftliche Erkenntnis nicht von den Medien in Deutschland hörbar aufgegriffen wurde? Offenbar passt es noch immer nicht in das Weltbild so mancher "Meinungsmacher", dass - genauso wie moderne Geräte und angemessen bezahlte Ärzte - eine ausreichende Anzahl von gut bis sehr gut qualifizierten Pflegekräften geradezu lebensnotwendig für Patienten sind! Aber eines ist sicher: Patienten sind wir - früher oder später - alle und privat oder gesetzlich versichert, spielt dann vor diesem Hintergrund wohl keine Rolle mehr...